Was bedeutete der Erste Weltkrieg für die Menschen, die vor 100 Jahren in Friedberg lebten? Stadtarchiv Friedberg und Wetterau-Museum zeichnen in einem gemeinsamen, auf vier Jahre angelegten Ausstellungsprojekt nach, wie massiv und einschneidend der im Bewusstsein der Deutschen lange „vergessene Krieg“ die Entwicklung der Stadt und das Leben ihrer Menschen auf Jahre hinaus prägte und veränderte. Mit jährlichen Szenenwechseln und jeweils neuen thematischen Schwerpunkten werden so Dauer und Verlauf des Ersten Weltkrieges widergespiegelt. Dabei soll die Perspektive auf die lokale Situation helfen, das globale Kriegsereignis mit der Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort in Verbindung zu bringen und anschaulich zu machen. Die Sammlungen des Wetterau-Museums und des Stadtarchivs Friedberg ermöglichen hierbei einen unmittelbaren Blick auf originale Zeugnisse dieser Zeit.
Zentrales Thema des zweiten Teils ist das Offiziersgefangenenlager, das ab Dezember 1914 in der neu errichteten Wartberg-Kaserne vornehmlich mit russischen und französischen Offizieren belegt wird. Weiterhin wird die Rolle der jüdischen Frontsoldaten aus der großen jüdischen Gemeinde Friedbergs beleuchtet. Für den Schrecken des im April 1915 eröffneten Gaskrieges steht symbolhaft eine originale Gasmaske, wie sie ab 1915 zur Ausrüstung eines jeden Frontsoldaten gehörte.
Ausstellung vom 26. Juni 2015 bis 26. Juni 2016 (verlängert bis 4. September 2016)
Teil 2 der Ausstellung ist in einer 20-seitigen Publikation im Format 24 x 28 cm dokumentiert. Preis 3 €, erhältlich an der Museumskasse. Abgabe an Schulklassen zum ermäßigten Preis.